Ins schöne Kraichtal begleitet hat mich diesmal mein Rüde Jasper. Ich war sehr gespannt darauf, wie er sich mit den anderen Hunden dort vertragen wird: es war das erste Mal, dass er eine Seminar-Situation mitgemacht hat und er hat sich wirklich gut benommen. Ich bin mächtig stolz auf meinen „Dicken“. Er hat sich im Raum während der Theorie die meiste Zeit über völlig ruhig verhalten und draussen hat er konzentriert und bereitwillig mitgemacht.
Während des ersten Tages haben wir nähere Angaben dazu bekommen, wie wir mittels unsere Körpersprache richtig mit Hunden kommunizieren können. Eine zentrale Bedeutung hatte dies bei den Rückrufübungen. Wie lade ich den Hund mittels gezielter Körperhaltung dazu ein, zu mir zu kommen, anstatt ihn durch eine, für ihn abwehrende Position in einen Konflikt zu bringen?
Trainingseindrücke aus Jaspers Sicht:
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Zum Thema Rückruf haben wir dann auch noch diverse Hilfsmittel besprochen und im Anschluss mit diesen trainiert. Unter ihnen der Schlachtruf und den Pfiff. Für letzteres hatte ich extra eine Hundepfeife aus Büffelhorn gekauft. Bei beiden Signalen kam ein Jackpot (= besonders hochwertige und exklusive Belohnung) zum Einsatz. Beim Schlachtruf habe ich getrocknete Hühnermägen eingesetzt und beim Pfiff Jaspers roten Lieblingsball – für einen Balljunkie wie ihn gibt es wohl keine bessere Belohnung! 🙂
Neu dazugelernt habe ich dann auch das Signal „Kehrt“. Das habe ich dann auch sofort angefangen mit meiner Bande zu trainieren. Für mich hat es nämlich einige Riesenvorteile: es ist ein neu eingeführtes Signal, das ich von Anfang an korrekt aufbaue und auf das alle 3 Hunde gleichzeitig reagieren und zu mir umkehren. Ich werde aktuell und auch zukünftig viel Wert auf das Training dieses Signals legen.
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Seminarraum und Trainingsplatz
Den Pfiff trainieren wir in den letzten beiden Wochen auch in regelmässigen Abständen und es klappt bislang wirklich gut. Da das Geräusch wie auch der dazugehörige Jackpot exklusiv bleiben und sich nicht abnutzen sollen, machen wir das höchstens alle 2 bis 3 Tage.
Im Seminar haben wir dann das Kommando „Bleib“ in diversen Variationen besprochen und auch da habe ich festgestellt, dass es in meinem Rudel noch einiges zu verbessern gibt: mir fiel auf, dass ich zu oft das Kommen nach Abruf aus dem Bleib belohnt habe, anstatt den Hund aus seiner Position abzuholen und für’s Bleiben zu belohnen. Ich hatte dann auch gleich die Chance ein paar Dinge auszuprobieren und Feedback dafür zu bekommen. Mir hat besonders gefallen, dass die Möglichkeit gegeben war, unter diversen Ablenkungssituationen in verschiedenen Schwierigkeitgraden zu trainieren – vor allem Dank der viele Helfer. Auch die Bleib-Übung hat fortan einen anderen, neuen Platz in unserem Training zuhause. Am letzten Tag standen dann noch das korrekte Training an der Schleppleine und leichte Impulskontroll-Übungen auf dem Programm.Genau wie bei den Übungen zum Bleib-Training wurden auch beim Üben mit der Schleppleine unterschiedliche Ablenkungen eingeführt. Leider standen Jasper und ich einen Meter vom Spielzeughaufen entfernt, als 2 nette Helfer sich dazu entschlossen haben, gerade seinen roten Lieblings-Ball herauszufischen und sich diesen hin und her zu werfen. Das war für Jasper natürlich etliche Schwierigkeitsgrade zu hoch und von Impulskontrolle war in dem Augenblick nichts zu sehen! Das wurde dann ein wenig peinlich für mich… hihihi. Aber nichtsdestotrotz durfte ich dann wieder etwas dazu lernen: die Ablenkungen unter Trainingsbedingungen LANGSAM steigern, immer so, dass der Hund es noch gut schafft, die Übung korrekt auszuführen. Nicht zu nah ran, den Reiz sorgfältig dosieren und erhöhen, eventuell die Zeit während der der Hund eine Übung ausführen soll langsam steigern, Distanz zum Hund oder Objekt langsam vergrössern oder verkleinern. Zum Schluss gab’s dann noch eine kleine Einführung in das Entspannungstraining. Dies ist ein Thema, das wir hoffentlich im dritten Teil des Seminars nochmal genauer besprechen können, eventuell mit Anleitung und Ausprobieren. Darüber würde ich mich sehr freuen, denn meiner Meinung nach sind vielen Hundehaltern und auch -trainern die Wichtigkeit und Bedeutung der Entspannung noch nicht ganz bewusst.
Jasper, für seinen Teil, hat sich abends mehr als entspannt. Er war ziemlich geschafft von den vielen Eindrücken aus dem Seminar und dem Drumherum. Aber er hatte meines Erachtens nach mächtig Spass dran und es war wertvoll für uns beide, mal ein bisschen Zeit zu Zweit zu haben. Das konnte ich beim ersten Teil des Seminars schon feststellen, als Indra mich begleitet hat.
In den Pausen hatten die Hunde natürlich auch Gelegenheit, sich in den Wiesen und Feldern im Gelände mal ordentlich auszutoben. Man kann ja nicht den ganzen Tag nur arbeiten, das machen wir Zweibeiner ja auch nicht! 😉
Es kann gut sein dass er nachts von seinen neuen Freunden geträumt hat:
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von links nach rechts: Sancho mit Frauchen Kathi, Gypsie aka „Frettchen“ und Orisha mit Frauchen Lisa
Ich freue mich schon sehr auf den 3. Teil des Seminars, der am 13. und 14. April 2013 stattfinden wird.
Zum Schluss noch ein paar Eindrücke von Jasper und mir:
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Vielen Dank an Lisa und Julia für einen Teil der Fotos!